Einschulung
Termin der Einschulungsfeiern im Schuljahr 2025/26
19.08.2025
Was sollte ein (Vor) Schulkind können?
Liebe Eltern,
Ihr Kind soll bald die Schule besuchen. Dort werden andere Anforderungen an Ihr Kind gestellt als in der Kita. Um Ihnen eine Hilfestellung zu geben, was ein Schulkind können sollte, haben wir die wichtigsten Dinge für Sie zusammengefasst.
Sozial-emotionaler Bereich:
Ein Schulkind sollte…
- sich der vielen Dinge bewusst sein, die es schon kann.
- sich morgens ohne Probleme von den Eltern trennen können.
- eigene Bedürfnisse aufschieben können (Warten können/Rücksicht nehmen).
- Gefühle aussprechen können.
- das Eigentum anderer achten.
- Regeln einhalten können und Grenzen anderer respektieren (Stopp heißt Stopp!).
- ohne große Ausbrüche mit Enttäuschungen und Rückschlägen umgehen können.
Sprachlicher Bereich (Sprechen und Zuhören):
Ein Schulkind sollte…
- die deutsche Sprache soweit beherrschen, dass es Lehrkräfte sowie Mitschülerinnen und Mitschüler versteht und sich mit anderen austauschen kann.
- in vollständigen Sätzen, klar und deutlich sprechen können.
- aufmerksam zuhören können und Gesagtes verstehen, wiederholen und umsetzen
können.
Visuelle Wahrnehmung:
Ein Schulkind sollte…
- Farben, Formen und Körper erkennen können.
- Eigenschaften vergleichen und einordnen können.
Konzentration:
Ein Schulkind sollte…
- ca. 15 Minuten konzentriert an seiner Sache „arbeiten“ können.
Mathematischer Bereich (Mathematische Vorläuferfähigkeiten):
Ein Schulkind sollte…
- Mengen erfassen können.
- mit Symbolen umgehen können.
- räumliches Vorstellungsvermögen haben.
- logisch denken können.
Motorischer Bereich (Fein- und Grobmotorik):
Ein Schulkind sollte…
- ruhig und entspannt sitzen können (ohne Geräusche und ohne Zappeln).
- den Stift in richtiger entspannter Griffhaltung (Drei-Finger-Griff) halten können.
- mit dem Mäppcheninhalt (Kleber Schere, Spitzer, usw.) umgehen können.
- ein Blatt in eine Mappe einheften können.
- Reißverschlüsse, Knöpfe usw. auf- und zumachen und sich alleine an- und ausziehen
können.
Lesen, Schreiben und Rechnen-das lernt Ihr Kind in der Schule!
Doch welche grundlegenden Fähigkeiten sind wichtig vor Schuleintritt?
Und wie können Sie, liebe Eltern, Ihr Kind bei der Entwicklung dieser Fähigkeiten zu Hause unterstützen?
Sozial-emotionaler Bereich
Ihr Kind benötigt Sicherheit und Selbstständigkeit. Damit sind Strukturen, Regeln und Vereinbarungen gemeint, die Ihrem Kind Verlässlichkeit bieten und die das gegenseitige Vertrauen und das Selbstbewusstsein fördern.
Lassen Sie Ihr Kind selbstständig werden.
Trauen Sie Ihrem Kind etwas zu.
Geben Sie Ihrem Kind kleinere Aufgaben und bestärken Sie es darin, dass es diese Aufgaben alleine schafft.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Gefühle.
Spielen Sie Regelspiele (Memory, Mensch ärgere dich nicht…) und lassen Sie Ihr Kind nicht immer gewinnen (auch mit Enttäuschungen muss es umgehen können).
Stellen Sie Regeln auf, erklären Sie diese und setzen Sie Grenzen.
Sprachlicher Bereich
Die Sprachfähigkeit Ihres Kindes ist der Schlüssel zur Welt. Ohne einen altersgemäßen aktiven und passiven Wortschatz, eine deutliche Aussprache sowie die Fähigkeiten anderen zuzuhören, hat es ein Kind schwer, sich angemessen auszudrücken und zu lernen.
Seien Sie ein Sprachvorbild. Sprechen Sie in vollständigen Sätzen, klar und deutlich.
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind auch klar und deutlich spricht (Hand, Finger, Kleidung weg vom Mund!).
Lesen Sie Ihrem Kind regelmäßig vor und sprechen Sie mit Ihrem Kind über das Gelesene (Eindrücke, Inhalte).
Hören Sie Ihrem Kind zu und lassen Sie es ausreden.
Schauen Sie mit Ihrem Kind Bilderbücher und lassen Sie Ihr Kind zu den Bildern erzählen.
Reimen Sie mit Ihrem Kind, klatschen Sie Wörter, singen Sie mit Ihrem Kind.
Hören Sie gemeinsam mit dem Kind Hörspiele und sprechen Sie anschließend über das Gehörte.
Konzentration
Konzentration ist die Fähigkeit, die gesamte Aufmerksamkeit auf etwas zu richten. Im Alter von 5 bis 6 Jahren ist ein Kind in der Lage, sich durchschnittlich ca. 15 Minuten zu konzentrieren. Konzentrationsfähigkeit ist wie eine Sportart, die regelmäßig geübt werden muss.
Spielen Sie oft Gesellschaftsspiele.
Sorgen Sie für ein überschaubares Spielzeugangebot im Kinderzimmer.
Schaffen Sie für alle Aktivitäten eine ruhige, angenehme Atmosphäre – ohne Berieselung durch Fernseher, Radio…
Visuelle Wahrnehmung
Visuelle Wahrnehmung ist nicht gleich „Sehfähigkeit“. Ein Kind kann Schwierigkeiten haben, auch wenn der Sehtest, den die Kinder vor der Einschulung machen, gut ausfällt. Kinder, die unter einer visuellen Wahrnehmungsstörung leiden, haben Probleme bei der Erkennung und Verarbeitung von optischen Eindrücken. Hierzu gehört unter anderem auch das Erkennen von Farben, Formen und Körpern sowie das Vergleichen und Einordnen von Eigenschaften wie klein-groß, lang-kurz.
Spielen Sie mit Ihrem Kind Spiele wie Differix, Memory, Schau genau…
Lassen Sie Ihr Kind puzzeln.
Lassen Sie Ihr Kind Wimmel- und Suchbilderbücher anschauen.
Lassen Sie Ihr Kind Dinge (nach Form, Farbe, Größe) sortieren.
Mathematische Vorläuferfähigkeiten
Wesentliche Voraussetzungen für mathematisches Denken entwickeln sich im Kleinkindalter. Diese Vorläuferfähigkeiten sind besonders entscheidend für den späteren Erfolg im Mathematikunterricht. Hierzu zählen visuelle Wahrnehmungsfähigkeit, Mengenerfassung, Umgang mit Symbolen, räumliche Vorstellung, logisches Denken etc.
Lassen Sie Ihr Kind immer wieder Dinge zählen, vergleichen, messen und sortieren (z.B. wenn es Ihnen in der Küche hilft, beim Kochen und Tischdecken).
Spielen Sie gemeinsam Würfel- und Kartenspiele/Gesellschaftsspiele mit Farben, Formen und Zahlen.
Nehmen Sie Ihr Kind mit zum Einkaufen (Umgang mit Geld), lassen Sie Ihr Kind Kaufladen spielen.
Lassen Sie Ihr Kind Türme bauen und vergleichen oder Perlen nach Auftrag einfädeln.
Motorischer Bereich
Kinder müssen sich bewegen. Dazu brauchen sie abwechslungsreiche Möglichkeiten, die vielfältige Bewegungserfahrungen zulassen. Diese sollten ihrem Alter und ihrer Entwicklung entsprechen. Nur so finden die Kinder ihre Möglichkeiten wie auch ihre Grenzen heraus und gewinnen Selbstvertrauen und Sicherheit.
Lassen Sie Ihr Kind sich alleine an- und ausziehen, auch wenn es länger dauert- Übung macht den Meister.
Malen und basteln Sie mit Ihrem Kind (Achten Sie dabei bitte unbedingt auf eine entspannte Stifthaltung - Dreifingergriff!)
Lassen Sie Ihr Kind beim Spaziergang rennen, springen, auf einem Bein hüpfen, seitwärts, rückwärts…laufen.
Besuchen Sie mit Ihrem Kind Spielplätze und lassen Sie es toben und klettern.
Geben Sie Ihrem Kind Zeit zum kreativen Spielen.
Lassen Sie Ihr Kind im Haushalt mithelfen (Obst, Gemüse schneiden, Brot selbst bestreichen…).
Allgemein
Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Kind, lassen Sie es an Ihrem Alltag teilhaben und nehmen Sie an seinen Entdeckungen teil.
Achten Sie auf einen geregelten Tagesablauf, genügend Schlaf, eine gesunde Ernährung und viel Bewegung.
Geben Sie Ihrem Kind Zeit zum intensiven Spielen, Beobachten und Entdecken.
Halten Sie die Zeit vor dem Fernseher, Playstation usw. so kurz wie möglich.
Geben Sie Ihrem Kind Aufmerksamkeit, Liebe und Anerkennung.
Lassen Sie Ihr Kind sich mit verschiedenen Kindern zum Spielen verabreden.
Unsere Vorschläge zur häuslichen Förderung gelten keineswegs nur für die Zeit vor der Einschulung. Viele der o.g. Fördermöglichkeiten spielen weiterhin während der gesamten Grundschulzeit eine bedeutende Rolle!
Wichtig ist, dass bei jeder Förderung kein Druck aufgebaut wird und alles kindgemäß und spielerisch erfolgt. Dies machen Eltern oft „aus dem Bauch“ heraus – und das ist gut so!